Peinliche Posse: Bundesverdienstkreuz kam für 5 Euro aus China

Es ist eine für den Zustand der Bundesregierung symptomatische Posse: Der höchste Orden unseres Landes – das Bundesverdienstkreuz – wurde jahrelang als Billigproduktion für fünf Euro aus China bezogen. Erst in diesem Jahr zog das Bundespräsidialamt die Reißleine: Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ soll die Ordenskanzlei im Schloss Bellevue „Qualitätsprobleme bei Orden und Etuis“ bemängelt und den Lieferauftrag neu ausgeschrieben haben. Weil aber das Herstellungsverfahren der sogenannten Emaillierung in Deutschland kaum noch angeboten wird, findet die Produktion der Bundesverdienstkreuze aktuell in einer französischen Email-Werkstatt statt (für 40 statt fünf Euro).

Dass das Bundespräsidialamt unter der Ägide von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) erst jetzt tätig wird, ist unwürdig. An Würde verliert das Bundesverdienstkreuz freilich auch durch die Verleihung an zahlreiche zweifelhafte bis unsägliche Preisträger – zuletzt etwa an den menschenverachtenden Pianisten Igor Levit, der über AfD-Mitglieder sagte, dass sie „ihr Menschsein verwirkt“ hätten. Unser Bundesverdienstkreuz braucht also im doppelten Sinne mehr Qualität. Darüber hinaus erwarten wir, dass die höchste Auszeichnung unseres Landes auch im eigenen Land hergestellt wird!

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